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WAHRHAFTIGKEIT

 

WAHRHAFTIGKEIT

„Wahrhaftigkeit ist eine Haltung, die wir gegenüber unseren eigenen Anschauungen, Glaubenssätzen, Wünschen, etc. einnehmen können. Dabei sind vor allem diejenigen Prinzipien wichtig, von denen wir wollen, dass sie unser Wesen, unser Selbst ausmachen. Wahrhaftigkeit ist die aufrichtige Praxis, mutig in Wort und Tat diesen Einstellungen gemäß zu handeln und ihnen getreu zu leben – ohne dass wir uns verstellen, uns selbst und anderen gegenüber. Wenn wir in einer guten Verbindung zu uns selbst stehen, kann uns das ganz intuitiv gelingen.“

So hält Markus fest, was wir bei einem gemeinsamen Kamingespräch im Rahmen des Retreats „Klarheit“ in der ParApara Yogaakademie in Potsdam Ende September entwickelt haben.

Ute ergänzt dazu: Im klassischen Yoga erwähnt Patanjali in seinem achtgliedrigen Pfad unter den Yamas (Regeln für den Umgang mit der Welt) Satya=Wahrhaftigkeit und Ahimsa=Nichtverletzen. Wir sprechen über den Spagat im Alltag, der daraus entsteht. 

Direkt übersetzt heißt Satya, das was ist. Eine wertfreie Innenschau. Sich selbst erlauben zu sehen, was gerade ist, braucht Mut und Klarheit, und ist Voraussetzung für ein wahrhaftiges Handeln. 

Wahrhaftigkeit als Ausdruck, der nicht nur rein intellektuell erkannt hat. Eine tiefe innere Wahrheit darf sich ausdrücken. Was tut mir gut, was möchte ich halten, was darf gehen, was möchte sich in Wort und Tat durch mich ausdrücken? 

Oft braucht es erst ein gesprochenes Wort, um zu erkennen: ist es wirklich wahr, ist es meine Wahrheit oder die der anderen? Ist es ein Gefühl, das sich aus Gewohnheit einstellt und deshalb gut anfühlt, oder ist es tiefer, wahrer, ehrlicher? 

Yoga kann uns unterstützen in Haltung und Ausdruck, weit über die Yogamatte hinaus. 

Markus Schrenk (Professor für Philosophie) 

Ute Fischer (Certified Anusara Yoga Teacher)